Zusammen mit den Telekommunikationsnetzen bilden Rechenzentren die fundamentale Infrastruktur der Digitalisierung. In den letzten Jahren haben sowohl ihre Leistungsfähigkeit als auch ihre Bedeutung stetig zugenommen. Auch in der kommunalen Verwaltung rückt die Digitalisierung immer stärker in den Fokus. Manuelle Abläufe und eine veraltete Dateninfrastruktur haben dafür gesorgt, dass viele Behörden weniger effizient arbeiten. Deshalb übernehmen Kommunale Rechenzentren (KRZ) die Verarbeitung digitaler Daten für mehrere Gemeinden gleichzeitig.
Was ist ein Kommunales Rechenzentrum?
Kommunale Rechenzentren sind Komplettanbieter, die Aufgaben der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) für Städte und Gemeinden übernehmen. Dazu zählen traditionell die Entwicklung, Einführung und Wartung von Hardware und Software. Kommunale Rechenzentren (genauer: Gebietsrechenzentren) gibt es seit den 1970er Jahren. Mit dem Aufkommen digitaler Informationstechnologie (IT) stellte sich heraus, dass Gemeinden die Strukturen zur Entwicklung von hochspezifischer EDV nicht selbst aufbauen können. Stattdessen lagerte man die IT gemeinschaftlich in neu gegründete Kommunale Rechenzentren aus. Diese waren schlicht kostengünstiger und effizienter als Insellösungen in jeder einzelnen Kommune. Als Rechtsform sind Rechenzentren oft eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR), das heißt, das Rechenzentrum gehört allen beteiligten Gemeinden.
Ein Rechenzentrum im allgemeinen Sinn ist ein spezialisierter Raum oder ein Gebäude, in dem Computer und Netzwerktechnik untergebracht sind, um Daten zu speichern, zu verarbeiten und zu verwalten. Es stellt sicher, dass Software-Dienste zuverlässig und effizient laufen. Rechenzentren bieten außerdem die nötige Infrastruktur für Datensicherheit und kontinuierliche Verfügbarkeit von IT-Diensten.
Welche Vorteile bieten Kommunale Rechenzentren für Kommunen?
Da ein KRZ gleichzeitig mehrere Kommunen bedient, entstehen Synergien bei gemeinsam entwickelter Software und der Datenverarbeitung in zentralen Server-Architekturen. Übernimmt das Kommunale Rechenzentrum zudem die Auswahl von Hardware und Software sowie die Ausschreibung inklusive Verhandlung eines Rahmenvertrags, erleichtert das für Mitglieder und Träger auch den Beschaffungsprozess. Somit muss nicht jede Gemeinde selbst den Aufwand einer Markterkundung übernehmen.
- Effiziente Datenverarbeitung
Rechenzentren gewährleisten die sichere Speicherung und effiziente Verarbeitung großer Datenmengen, die aus verschiedenen Quellen wie Verwaltungsprozessen, Managementsystemen und Bürgerservices stammen. Statt unzähliger kleiner Server in jeder Gemeinde bündeln KRZ Serverkapazitäten an einem Ort, die sich bei gleichzeitiger Einhaltung der strengen Datenschutzauflagen in Deutschland einfacher skalieren und günstiger betreuen lassen.
- Förderung von Smart Cities und E-Government-Diensten
Kommunale Rechenzentren sind das Rückgrat von Smart-City-Initiativen. Sie unterstützen die Infrastruktur für das Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) und andere Technologien, die zur Optimierung städtischer Systeme wie Verkehr, Energieversorgung und öffentlicher Sicherheit verwendet werden.
KRZ stellen die notwendige Infrastruktur für digitale Verwaltungsdienste zur Verfügung, wie zum Beispiel Online-Bürgerportale, elektronische Gesundheitsdienste und digitale Steuererklärungen. Dies erleichtert Bürgern den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und verbessert die Effizienz der Verwaltung.
- Datensicherheit und Back-Up-Strategien
Rechenzentren schützen Daten durch eine Kombination aus physischen und digitalen Maßnahmen. Physische Sicherheit umfasst strenge Zugangskontrollen, biometrische Scans und Videoüberwachung, um unbefugten Zutritt zu verhindern. Digitale Sicherheit wird durch Firewalls, Systeme zur Erkennung von Eindringlingen und Verschlüsselung gewährleistet, die das Netzwerk und die Daten schützen. Regelmäßige Überprüfungen und Sicherheitsregeln sorgen für kontinuierlichen Schutz.
Wichtig für die Datensicherheit sind regelmäßige automatische Backups sowie inkrementelle und differenzielle Backups, um Daten platzsparend zu speichern. Notfallpläne stellen sicher, dass Daten im Ernstfall schnell wiederhergestellt werden können. Verschiedene Versionen der Daten werden über längere Zeit aufbewahrt, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.
Aktuelle Trends und Entwicklungen
Die drei zentralen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung treffen auch auf Kommunale Rechenzentren zu:
- Nachhaltigkeit
KRZ setzen verstärkt auf umweltfreundliche Technologien, um ihren Energieverbrauch zu reduzieren, und nutzen erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie. Zudem wird die Abwärme von Servern genutzt, um Gebäude zu heizen oder industrielle Prozesse zu unterstützen. In Heidelberg wurde besipielsweise im November 2023 ein Colocation-Rechenzentrum im Heidelberg Innovation Park eröffnet. Das Rechenzentrum setzt auf eine nachhaltige Kühlversorgung, die in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Heidelberg entwickelt wurde. Dieses System nutzt die bestehende Fernwärmeinfrastruktur zur effizienten und umweltfreundlichen Kühlung der Server. Es bietet Start-ups und Unternehmen in der Region zahlreiche Vorteile und fördert die lokale Wirtschaft. Diese Partnerschaft zeigt, wie kommunale Zusammenarbeit nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen ermöglichen kann.
- Cloud Computing
Ein weiterer wichtiger Trend ist das Cloud-Computing. Viele Unternehmen kombinieren öffentliche und private Clouds, um Flexibilität und Sicherheit zu erhöhen. Die Nutzung unterschiedlicher Cloud-Anbieter schafft Redundanz und vermeidet die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter.
- Künstliche Intelligenz
Schließlich spielt die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung eine bedeutende Rolle. KI wird eingesetzt, um die Effizienz von Rechenzentren zu verbessern, indem sie zum Beispiel den Energieverbrauch optimiert und Wartungsbedarfe vorhersagt. Darüber hinaus werden viele Routineaufgaben automatisiert, was menschliche Fehler reduziert und die Betriebseffizienz steigert. Diese Entwicklungen machen Rechenzentren nicht nur effizienter, sondern auch anpassungsfähiger an die sich schnell ändernden Anforderungen der digitalen Welt.
Fazit: Lohnt sich die Zusammenarbeit mit Kommunalen Rechenzentren?
Erst die Zusammenarbeit mit Kommunalen Rechenzentren ermöglicht die dringend notwendige Digitalisierung von Verwaltungsprozessen in deutschen Städten und Gemeinden. KRZ optimieren durch moderne Technologien wie künstlicher Intelligenz und Big-Data-Analysen die Effizienz von Smart-City-Initiativen und werden dabei immer nachhaltiger. Sie schaffen die notwendige Infrastruktur für digitale Bürgerdienste und erleichtern den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen. Zudem gewährleisten sie durch sichere Backups und Notfallpläne den kontinuierlichen Betrieb und Schutz sensibler Daten, wodurch sie zu unverzichtbaren Partner für eine zukunftsfähige und effiziente Verwaltung geworden sind.
Die Zusammenarbeit mit Rechenzentren ist für Kommunen vorteilhaft, da sie die Digitalisierung und Effizienz kommunaler Dienste erheblich steigert. Rechenzentren ermöglichen durch moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz und Big Data-Analysen die Optimierung von Smart City-Initiativen, was die Effizienz städtischer Systeme verbessert. Sie bieten die notwendige Infrastruktur für digitale Verwaltungsdienste, erleichtern den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und sichern durch umweltfreundliche Technologien nachhaltige Entwicklung. Zudem gewährleisten sie durch sichere Backups und Notfallpläne den kontinuierlichen Betrieb und Schutz sensibler Daten, wodurch sie unverzichtbare Partner für eine zukunftsfähige und effiziente Verwaltung sind